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Wie bitte? Dafür dass einer so ein paar Sätze spricht, bekommt der zweihundert* Euro? Dann werde ich auch Sprecher!

Sätze wie diese haben wir schon häufig gehört. Und wir verstehen sogar die Entrüstung unserer neuen Kunden. Denn im ersten Moment klingt es ja wirklich so, als würden Sprecherinnen und Sprecher wahnsinnig viel verdienen, mit einer Tätigkeit, die schließlich jeder beherrscht: Sprechen.

Ganz so einfach ist es aber doch nicht. Denn die meisten Menschen erinnern sich bestimmt daran, dass sie schon häufig einfach den Telefonhörer aufgelegt haben ohne eine Nachricht zu hinterlassen, wenn am anderen Ende der Leitung ein Anrufbeantworter geschaltet war – ganz einfach, weil sie ihre eigene Stimme nicht gerne auf einem AB hören mögen.

Nicht selten haben wir die Erfahrung gemacht, dass Kunden die Kosten für eine Profi-Stimme scheuen und lieber selbst ihre Werbung sprechen wollen. Sobald sie dann in der Aufnahmekabine stehen, den Kopfhörer auf dem Kopf haben, sich selbst sprechen hören und ihnen deutlich wird, dass alles, was sie jetzt von sich geben via einiger Meter Mikrofonkabel in einen elektronischen Speicher läuft, ja spätestens dann tritt der Schweiß auf die Stirn, die Hände werden feucht und die Stimme beginnt zu vibrieren. In solchen Momenten hilft es kaum, dass ich mich in Hollywood von echten Cracks im Coaching habe schulen lassen. In solchen Momenten kann ich nur noch anbieten, lieber doch noch einen Profi zu engagieren. Andernfalls verschwenden wir viele kostspielige Stunden Aufnahmezeit im Studio. Und dann wird es am Ende gar teurer, als die ausgebildete Stimme zu beauftragen, die mal eben für ein paar Sätze ihr Geld bekommt.

Der Weg zum Sprecher ist holprig und mühsam. Nicht nur, dass es gelernt sein will, richtig zu atmen, um gegebenenfalls mal einen komplexen Satz „aus einem Guss“ zu sprechen. Wochenlanges Sprechtraining mit einem dicken Korken im Mund, das erlernen der Modulation und nicht zuletzt ein gewisses Mass an schauspielerischem Talent sind unerlässlich, um einen Radiospot so perfekt klingen zu lassen, dass er seine Aufgabe erfüllt. Mit einigen Synchronsprechern und Moderatoren arbeiten wir nun schon beinahe zwei Jahrzehnte zusammen. Und nicht selten konnten wir dabei beobachten, dass manche Sprecherinnen und Sprecher viele Jahre gebraucht haben, um zur perfekten Stimme zu reifen. Gönnen wir ihnen also ihre Gage. Sie sind es wert.

Und nicht zuletzt sollten Sie berücksichtigen, warum Sie im Radio werben möchten: Um Ihre Leistung als Profi an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Lassen wir also den einen Profi erzählen, was der andere Profi zu bieten hat 🙂

*fiktiver Wert