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Es ist gerade einmal zwei Wochen her, dass wir uns an dieser Stelle über Adblocker und mögliche Ursachen Gedanken gemacht haben. Nun erscheint in der Absatzwirtschaft zum Thema Adblocker eine Meldung, die sich liest, als würde jemand die Hand auf die Herdplatte legen und sich wundern, dass er sich verbrennt, wenn man selbige einschaltet.

Online Werbung

Noch bitterer: Wiederholte Online-Werbung wird sogar von über 40 % geblockt

Von „erheblichem Schaden für die digitale Wirtschaft“ ist dort die Rede, weil „fast ein Viertel der Online-Werbung ins Leere läuft“.

An dieser Stelle darf man sich natürlich fragen, was die digitale Wirtschaft denn erwartet hat. 100 % vielleicht? Die Antwort darauf sollte lauten: „Willkommen im Leben, Träumerle!“.

Besonders interessant ist jedoch der Auswurf von Oliver Wersch, dem stellvertretenden Vorsitzenden des OVK, der sich mit seiner Feststellung „…Offensichtlich fehlt bei weiten Teilen der Nutzerschaft immer noch das Bewusstsein für die Bedeutung von Werbung für die Refinanzierung kostenfreier Angebote im Internet.“ über den Mangel an Akzeptanz beklagt.

Im Kontext könnte man diesen Auswurf auch so verstehen, dass der Zeigefinger erhoben und dem dummen User verdeutlicht wird, wer denn die ganze Party überhaupt bezahlt:

Findet unseren Scheiß gefälligst toll, ihr schmarotzendes Gesindel, immerhin haben wir die Kapelle bestellt!

Dabei müsste jeder Vorwurf über den Misserfolg einer Werbemassnahme immer an den Absender gerichtet sein. Seit die Menschheit Werbung betreibt, ist das Verfehlen des Ziels jeglicher Kommunikationsmassnahme der mangelnden Überzeugungskraft ihrer Aussage zuzuschreiben. Das selbe Phänomen, vor dem nun eine Branche steht, die sich anscheinend für unfehlbar gehalten hat, sehen wir seit geraumer Zeit in allen anderen Medien: Ist das Anzeigenmotiv langweilig, schaut der Konsument weg. Ist der Radiospot nervig und laut, bewirkt er Ablehnung. Ist der TV-Spot öde, gerät er gar nicht erst in das Bewusstsein der Zielgruppe.

Es scheint, als säße der OVK mittlerweile in den gleichen bequemen Beamtensesseln, wie all diejenigen Kollegen anderer Branchen, auf die Onliner noch vor kurzer Zeit mit dem Finger gezeigt haben und skandierten „Eure fetten Jahre sind vorbei“.

Na, dann gute Nacht.