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Eine Glosse von Jens Tippenhauer

Da war sie wieder, diese schlimme Frage, die uns immer gestellt wird, wenn wir uns als Fachagentur für Radiowerbung outen: „Machen Sie auch diese grässliche Seitenbacher-Werbung?“ Natürlich gibt es auch Variationen. Seitenbacher kann hier ebenso durch LPG Biomärkte oder Carglass ersetzt werden. Und jedesmal wird die Antwort die selbe sein: NEIN, machen wir NICHT.

Nun kann man lange und ausgiebig darüber diskutieren, ob Seitenbacher-Chef Pfannschwarz etwas richtig macht mit seiner Radiowerbung oder ob er schlicht genug Kohle hat, um auf die Hälfte seiner Zielgruppe zu verzichten. Eines ist sicher: Wir kennen sie alle, diese Mutter des Werbe-Horrors. Schon seit meiner Zeit als Mitarbeiter bei der hr werbung des Hessischen Rundfunks kenne ich diese Spots und hatte sogar einmal das Vergnügen den beratungsresistenten Verursacher persönlich kennenzulernen. Der Mann ist stolz auf das was er da macht und seine Werbung ist so etwas wie das Gallische Dorf inmitten der Welt des guten Geschmacks. Hut ab vor solch einem Selbstbewusstsein!

Allerdings kam ich im Laufe der Jahre auf die Idee, die umstehenden und neugierigen Menschen sofort zu befragen, ob sie denn jemals Seitenbacher-Müsli konsumiert hätten. Die Bilanz dürfte sogar Herrn „Horsche-mol-Kerle“ Pfannenschwarz nicht kalt lassen: Von rund fünfhundert Personen, die ich im Laufe der Jahre befragt habe, gaben lediglich vier Personen an, jemals Seitenbacher-Produkte gekauft zu haben. Der Rest gab an, aufgrund solch „mieser Werbung“ die Produkte nicht zu kaufen. Nun ist meine Befragung sicherlich nicht repräsentativ. Jedoch lässt sich daraus ganz bestimmt hochrechnen, wie groß die Sicherheit ist, dass die Seitenbacher Radiowerbung gründlich in die Hose geht und das Potenzial der Radiowerbung kräftig mit Füßen getreten wird. Ich würde meine rechte Hand dafür opfern, dass sowohl Seitenbacher, als auch LPG und Carglass mehr Umsatz generieren würden, wenn sie sich dazu hinreißen ließen, ihre Radiowerbung sympathisch zu gestalten.

Betrachten wir die Radiokampagnen, die wir für unsere Kunden produzieren durften, so können wir auf enorm positives Feedback zurück schauen. Immer wieder werden unsere Radiospots im Zusammenhang mit Äußerungen wie „echt gute Radiowerbung“, „sympathisch“ oder „wirklich gelungen“ geschildert – und das sogar ungefragt. Unsere Kunden berichten uns immer wieder von deutlich spürbaren Umsatzsteigerungen und eindeutigem Feedback ihrer Zielgruppe. Nachzulesen auch in unseren Blog-Beiträgen über die Vagantenbühne oder der Nachhaltigkeit unserer Continental-Airlines-Kampagne. Erfolg, trotz schwäbisch sprechender Akteure in den Continental-Spots!!!

Nun kann man den Blickwinkel auf die schlimmen Spots auch verändern und sich einfach einreden, dass Herr Pfannenschwarz einfach Sendeplätze für Comedy kauft, die sonst keine Bühne findet. Möglicherweise will LPG gar keine Kunden, die Wert auf gute Radiowerbung legen. Und um Carglass kommen wir ja ohnehin nicht herum, seit immer mehr Versicherungsunternehmen ihre Kunden geradezu zwingen, ihre defekten Windschutzscheiben dort reparieren zu lassen – ob sie nun kaputt sind oder nicht…